Diabetes kann nicht nur zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen, sondern auch das Risiko einer Erblindung drastisch erhöhen. Aufgrund der schleichenden Schäden, die der veränderte Blutzucker im Körper anrichten kann, ist es für Diabetiker besonders wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen zu lassen. Denn die filigranen Blutgefäße in der Netzhaut sind besonders anfällig und können bei unbehandeltem Diabetes irreparable Schäden davontragen. Aus diesem Grund ist es essenziell, frühzeitig einen Augenarzt aufzusuchen, um möglichen Sehbeeinträchtigungen vorzubeugen und die Augengesundheit langfristig zu erhalten. Aber wann genau ist der richtige Zeitpunkt für Diabetiker, einen Termin beim Augenarzt zu vereinbaren?
Auswirkungen von Diabetes auf das Auge
Diabetes kann ernsthafte Auswirkungen auf die Augen haben. Eine häufige Komplikation ist die Bildung von Wassereinlagerungen in der Linse, die zu Sehstörungen führen können. Betroffene können Schwankungen in ihrer Sehleistung bemerken. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel begünstigt zudem die vorzeitige Entstehung des grauen Starrs. Dementsprechend kann es sein, dass die graue Starr Operation bei einem Diabetes Patienten, früher notwendig ist. Ein weiteres Risiko stellt ein erhöhter Augeninnendruck dar. Dabei kommt es durch Gefäßneubildungen, zu einer Verstopfung des normalen Abflussweges des Kammerwassers. Ein hoher Augeninnendruck kann zu Schäden am Sehnerv und im schlimmsten Fall zu einem Glaukom (Grüner Star) führen, was unbehandelt zur Erblindung führen kann.
Diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie (diabetische Netzhauterkrankung) ist eine Augenkrankheit, die als Komplikation des Diabetes mellitus auftritt. Sie entsteht durch Schäden an den Blutgefäßen der Netzhaut des Auges aufgrund des hohen Blutzuckerspiegels.
Die Symptome der diabetischen Retinopathie können Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Lichtblitze oder sogar einen plötzlichen Verlust der Sehfähigkeit umfassen. Die Krankheit ist die häufigste Erblindungsursache für Erwachsene zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr.

Diagnostik
Spezielle Diagnostik mithilfe der optischen Kohärenztomografie (OCT) und der Fluoreszenzangiographie können helfen, Augenschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Diese Diagnoseverfahren werden in der Augenheilkunde eingesetzt, um verschiedene Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu überwachen.
Die optische Kohärenztomografie (OCT) ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, bei der mithilfe von Lichtstrahlen Schnittbilder der Netzhaut und des Sehnervs erstellt werden. Dadurch können Veränderungen wie Schwellungen, Blutungen oder Ablagerungen frühzeitig erkannt werden, die auf verschiedene Augenerkrankungen wie Makuladegeneration, Glaukom oder diabetische Retinopathie hinweisen können.
Die Fluoreszenzangiografie ist ein Verfahren, bei dem ein Farbstoff in die Blutbahn des Patienten gespritzt wird, um die Blutzirkulation in den Netzhautgefäßen sichtbar zu machen. Anschließend wird mithilfe einer speziellen Kamera fotografiert, um mögliche Veränderungen
wie undichte Gefäße oder Abflussstörungen feststellen zu können. Dieses Verfahren wird vor allem bei Entzündungen, Gefäßverschlüssen oder Gefäßneubildungen eingesetzt.
Durch die frühzeitige Diagnose und Überwachung von Augenschäden mithilfe von OCT und Fluoreszenzangiografie können geeignete Therapiemaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen. Daher sind diese Diagnoseverfahren wichtige Instrumente in der Augenheilkunde, um die Sehfähigkeit der Patienten zu erhalten.

Mögliche Therapiemaßnahmen
1. Regelmäßige Augenuntersuchungen: Menschen mit Diabetes sollten regelmäßig ihre Augen von einem Augenarzt untersuchen lassen, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen.
2. Blutzuckerkontrolle: Eine gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels kann das Risiko von Augenerkrankungen bei Diabetes verringern.
3. Medikamentöse Therapie: Je nach Art der Augenerkrankung können Medikamente eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
4. Lasertherapie: Bei Netzhauterkrankungen wie diabetischer Retinopathie kann eine Lasertherapie eingesetzt werden, um geschädigtes Gewebe zu behandeln.
5. Operation: In fortgeschrittenen Fällen von Augenerkrankungen durch Diabetes kann eine Operation erforderlich sein, um die Sehkraft zu erhalten oder wiederherzustellen.
6. Lebensstiländerungen: Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Vermeidung von Rauchen kann das Risiko von Augenerkrankungen bei Diabetes verringern.
Wann sollte ein Augenarzt aufgesucht werden?
- Bei Diabetes ohne Sehbeschwerden reichen jährliche Kontrollen beim Augenarzt.
- Bei Komplikationen wie diabetische Nephropathie (Nierenbeteiligung) oder diabetische Neuropathie (Nervenbeteiligung) ist das Risiko für Augenschäden erhöht. Häufigere Kontrollen!
- Bei ersten Anzeichen von Sehproblemen sofortige Vorstellung beim Augenarzt notwendig.
- Spezielle Diagnostik wie OCT und Fluoreszenzangiografie können helfen, Augenschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
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